WAS MACHT EIGENTLICH ... der Parkbesucher? : Ganz schön knausrig sein
Die durchaus berechtigte Frage, ob es überhaupt gut und richtig ist, Eintritt für einen Park zu nehmen, beantwortet die Mehrzahl der Besucher in den großen Garten- und Schlösseranlagen von Berlin und Brandenburg klar mit „Njet“. Warum soll ich denn für einen öffentlichen Park zusätzliches Geld zahlen, meinen diese. Der wird doch aus Steuermitteln gepflegt.
Dies ist kurz und bündig das neueste Ergebnis zum Thema „freiwilliger Obolus“ für die grünen Weltkulturanlagen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Schlappe 244.000 Euro konnte die Stiftung im vergangenen Jahr aus Eintrittskarten einsacken – angesichts des Millionenbesuchs in Sanssouci, Babelsberg, Charlottenburg oder im Neuen Garten ein Schlag ins Portemonnaie der Ticketerfinder.
Schlösserchef Hartmut Dorgerloh, der schon 2006 wenig Knete erhalten hatte und nun auch für 2007 sagen musste, er habe „mehr erhofft“, ist besonders sauer auf uns Einheimische. Denn während etwa japanische, mauretanische oder italienische Touristen brav bezahlten, legten sich die Berliner und Brandenburger quer. Unter dem Motto „Mer gebbe nix“ (wie der Schwabe sagt) wurde 2007 um die Kartenautomaten ein großer Bogen gemacht.
Knallhart waren insbesondere die Charlottenburger, die schon bei der Einführung der Parkspende 2006 die Stiftung mit Protesten hart angingen. 2007 gaben sie nur 2.000 Euro. Und auch in diesem Jahr wird wohl keine Kasse gemacht, denn gegen „gefühlte Gewohnheitsrechte“, weiß Dorgerloh, kommt man schwer an. ROLA FOTO: AP