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Archiv-Artikel

WAS MACHT EIGENTLICH ... der Höckerschwan? Brandenburg wieder Eleganz verleihen

Von AE

Mitmenschen mit Hakennase und langem Hals empfinden wir nicht gerade als hübsch. Komisch, dass sich unser Geschmack ins Gegenteil kehrt, wenn es um Federtiere geht. Denn welches Tier erschient uns majestätischer und stolzer als der Höckerschwan? Diese Eleganz fiel schon dem angelsächsischen König Edgar auf: Im 9. Jahrhundert setzte er die Vögel mit gestutzten Flügeln als Zierde auf seinen Parkgewässern aus. Auch zu Zeiten der preußischen Könige befanden sich Schwäne auf der Havel. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges allerdings waren die gefiederten Grazien fast völlig aus Brandenburg verschwunden.

Jetzt gibt es davon wieder genug. „Der Höckerschwan ist kein Problemvogel mehr“, sagt Jochen Haferland vom Nationalpark Unteres Odertal. 20 Brutpaare und etwa 500 Nichtbrüter gibt es dort – der Bestand ist stabil. In Brandenburg leben, nach Angaben der Staatlichen Vogelschutzwarte Buckow (Havelland), insgesamt zwischen 1.400 und 1.700 Brutpaare.

Dank Schutzmaßnahmen brüten wieder genug Schwäne in der Region. Außerdem verleitete Grünland, das nach der Wende nicht mehr trockengelegt wurde, in den vergangenen zwölf Jahren die Schwäne zum Bleiben, erklärt der Ornithologe Torsten Ryslavy.

Nicht zuletzt kommen die milden Winter den Lebensgewohnheiten der Tiere entgegen. Diese Vorliebe gilt für Schwäne ebenso wie für uns Menschen. Anders verhält es sich da schon in Beziehungsfragen: Schwanenpaare bleiben ihr ganzes Leben lang zusammen. AE FOTO: AP