WAS MACHT EIGENTLICH ... der Fußballfeind? : Fiese Fallen stellen
Zugegeben: Fußballverächter haben in diesen Wochen nichts zu lachen. Überall ist Weltmeisterschaft, in den Kneipen, in den Straßen, in den Zeitungen. Alle reden immer nur über das Eine. Und wer keine Lust darauf hat, hat Pech gehabt.
Dieser Zustand hat einen oder mehrere Unbekannte offenbar so gefrustet, dass sie beschlossen, sich heimtückisch an den Kick-Anhängern zu rächen. In Mitte und Pankow befestigten sie mehrere Fußbälle mit einer Kette an Laternen, Bäumen und Geländern. Neben die Bälle sprühten sie mit rosa Farbe „Can u kick it“. Das Fiese daran: Die Fußbälle hatten sie vorher mit Beton gefüllt, sie wogen deshalb über zehn Kilo.
Man kann sich die Szene lebhaft vorstellen: Ein junger Mann schlendert die Straße entlang, sieht den Ball, sieht das Schild, denkt kurz an Zinedine Zidane, es juckt ihn im Bein, er holt freudig aus zum Schuss – und kracht mit den Zehen gegen den Beton. Autsch!
Mindestens zwei Männer sind den Spaßvögeln bereits auf den Leim gegangen. Ein 21-Jähriger und ein 23-Jähriger verletzten sich am Wochenende leicht am Fuß und meldeten sich hinterher bei der Polizei.
Sechs der steinernen Bälle haben die Beamten in Mitte und Pankow gefunden. Wer noch so einen Zehenbrecher entdeckt, soll die Notrufnummer 110 wählen, bittet die Polizei. Ob es sich bei der Sache vielleicht um eine Kunstaktion handelt, ohne Rücksicht auf Verluste? Dazu meint der Polizeisprecher: „Künstler hin, Künstler her, wir nennen das erst mal Körperverletzung.“ ALLFOTO: POLIZEI