WAS MACHT EIGENTLICH ... Harald Wolf? : Superlustig werden
Gehören Sie zur Mehrheit? Zu den 52 Prozent der Berliner, die Harald Wolf nicht kennen? Also: Wolf, 49 Jahre, ist Wirtschaftssenator und PDS-Spitzenkandidat. Leider haben sich die Genossen ein delikates Mittel ausgesucht, um ihren Mann aus der Unbekanntheit zu hieven: Humor.
Gestern eröffnete die Partei das Wahlkampfbüro ihres Spitzenmannes im Karl-Liebknecht-Haus. Weil das uncool klingt und nach staubiger Klassenkampfrhetorik obendrein, tauften die Genossen das Büro um – in „Wolfs Revier“.
Warum? Sie müssen sich das in etwa so vorstellen: Ein paar Genossen sitzen beisammen und überlegen, wie sie dem Mann der Zahlen ein cooles Image verpassen können. „Wolf klingt nach Einzelgänger, nach Leitwolf“, raunt einer. „Genau“, antwortet seine Nebenfrau, „nach einsamer Entscheidung und tiefer Wahrheit.“ „Klasse“, schlussfolgert ein Dritter. „Dann wärmen wir den alten Witz der Sat.1-Leute auf, die eine Krimiserie ‚Wolffs Revier‘ betitelten.“
Leider fanden die PDSler das sogar so lustig, dass sie in der vergangenen Woche auch noch eine total lustige Pressemitteilung herausgaben: „Die Linkspartei.PDS Berlin hat nicht vor, ihren Spitzenkandidaten Harald Wolf als ‚Wolfi 06‘ zu präsentieren. Es wird auch keine knuddeligen Plüschwölfchen geben. Schafe im Wolfspelz werden ebenso fehlen wie kleine Geißlein. Auch ‚Der mit dem Wolf tanzt‘ ist nicht im Wahlkampf-Angebot.“ Wolfs Wahlkampf steht übrigens unter dem Motto: „Ein Mann. Ein Wort“. Leider haben sich nicht alle daran gehalten. MLO FOTO: AP