Vormerken : Auch mal wieder der Gesang der Jünglinge, im kosmischen Puls der neuen Musik
Der eine war sich sicher, er sei auf Sirius ausgebildet worden, und er wolle auch wieder dorthin zurück. Der andere glaubte an die Wiedergeburt und meinte, schon mal als Assyrer am Euphrat gelebt zu haben. Die Rede ist von Karlheinz Stockhausen (der seine Rückkehr zu den Sternen vergangenen Dezember angetreten hat) und Giacinto Scelsi (der zumindest seit 1988 nicht mehr als italienischer Klangkünstler auf der Welt weilt). Außer ihrem Hang zur Mystik aber hatten die beiden Komponisten nicht sonderlich viel gemein und kommen jetzt doch zusammen, als die beiden Programmschwerpunkte beim heute beginnenden Ultraschall-Festival für neue Musik. Paul McCartneys angebliches Lieblingsstück von Stockhausen, der „Gesang der Jünglinge“, wird dabei ebenso zu hören sein wie sein letztes große elektronische Werk „Cosmic Pulses“. Von Scelsi stehen diverse Erstaufführungen aus seinem Nachlass auf dem Programm. Mit insgesamt 25 Konzerten, Werkstattgesprächen, Diskussionen, Filmen und Symposien bietet das Festival bis zum 27. Januar im Radialsystem, den Sophiensælen und dem Haus des Rundfunks einen umfangreichen Überblick zur zeitgenössischen Musik. Erstmals auch mit Programmen speziell für Kinder und Jugendliche. PHB
Ultraschall Festival für neue Musik: Programmübersicht unter www.kulturradio.de Freitag, 18., bis Sonntag, 27. Januar Karten 8–18 Euro