Vormerken : Helden der Arbeit, dem Big Beat verbunden
Los Banditos sind noch echt Stachanowisten, also Stoßarbeiter, die das Plansoll an Auftritten übererfüllen. Wie auf der gerade absolvierten Tour durch Russland und die baltischen Staaten: locker 13 Auftritte in 14 Tagen und über 6.000 zurückgelegte Kilometer in einem Linienbus aus den 70er-Jahren. Aber vielleicht braucht eine Band, die schon über 600-mal auf der Bühne stand, ab und zu so einen neuen Anreiz. Die Kombo aus Jena beweist jedoch nicht nur mit ihrer „hervorragenden“ Arbeitsmoral gute Kenntnis der Geschichte der DDR. Auch musikalisch erinnern sie sich noch an Big-Beat-Bands wie die Sputniks und die Butlers, die dann Mitte der Sechziger von Staats wegen von den Bühnen verschwanden. Los Banditos kombinieren in ihrer Musik Beat, Surf und Twang mit etwas Easy Listening und ein paar moderneren Versatzstücken. Auf Deutsch werden dann so Dinge wie die „Porno Uschi“ und „Männerfreundschaften“ besungen. Am Mittwoch tritt die Band im Red Rooster an (in dem Bruno Adams jetzt nach dem Butterclub seine Konzerte macht), und am Donnerstag wird gleich noch der Schokoladen bespielt. Ihre Routine und das in den Weiten Russlands gehärtete Song-Material von vier Alben versprechen zwei lange Tanzabende. bb