Vormerken : Und ewig rauschen die Wellen. Was am Samstag zu Interferenzen zwischen Surf und dem Beat führt
Für den umsichtigen Kollektionisten von Sixties-Musik ist der morgige Samstag dann wieder so ein Tag, an dem man auch seinem besseren Ich gern mal Ausgang gewähren möchte. Einer von beiden, egal wer, muss jedenfalls in den Festsaal Kreuzberg, während der andere sich im Bassy vergnügt, weil auslassen will man doch keines der beiden Konzerte. Wobei man sich im Festsaal erst einmal einen recht umfassenden Überblick verschaffen kann, wie man es in Berlin so mit den Sechzigern hält, vorneweg mit The Magnificent Brotherhood, die bei ihrem akkurat den Sixties nachgearbeiteten Garagenbeat gerade auch die melodischen Aspekte berücksichtigen, die sonst bei dem Gitarrenschippen in dem Gewerbe gern mal vergessen werden. The Feminists machen einen nach vielen Seiten hin offenen Rock ’n’ Roll, The Mokkers einen schmutzig scheppernden Garagenrock und Plan 9 straffen Surf. Den es am Samstag aber eben auch im Bassy zu hören gibt mit den Tiki Kings, die dazu als visuelle Zugabe noch die hübschen Tiki-Masken auf die Bühne tragen. Und schon mal notieren kann man sich, weiter im Bassy, den Montag, an dem Acapulco Radio spielen werden, die früher als Acapulco Gold durch Berlin unterwegs waren. Auch Surf. Aber zurückgelehnter. Weniger Wellen und dafür mehr vom Wüstencountry. Plus schöne musikalische Stimmungen für die Easy-Listening-Couch. TM
■ The Magnificent Brotherhood u. a.: Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Str. 130. Samstag, 21 Uhr
■ Tiki Kings: Bassy Club, Schönhauser Allee 176 a. Samstag, 22 Uhr