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Archiv-Artikel

Verfassungsschutzbericht 2011 Henkel will Kampf gegen Salafisten verstärken

Innensenator Frank Henkel (CDU) will härter gegen Salafisten vorgehen. Berlin werde aufgrund seiner symbolischen Bedeutung künftig stärker im Fokus radikaler Islamisten stehen, so Henkel am Mittwoch bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichtes 2011. Das größte Problem seien die „vermeintlich einfachen Antworten der Salafisten“, betonte er. Deshalb müsse die Prävention verbessert werden. Neben Schulen und Jugendämtern könnten auch Moscheegemeinden ihren Beitrag leisten, sagte Henkel. Beratungsstellen etwa für Eltern müssten ausgebaut werden.

In Berlin werden rund 350 Personen der salafistischen Szene zugerechnet. Etwa 100 von ihnen schätzt der Verfassungsschutz als gewaltbereit ein. In Berlin sind Salafisten vor allem in zwei Moscheen aktiv. Bundesweit wird die Zahl der Salafisten auf rund 3.800 geschätzt. Die Rekrutierung erfolge vor allem in Moscheen, über das Internet und sogenannte Islam-Seminare. Die umstrittenen Koran-Verteilaktionen in Berlin sind laut der Chefin des Verfassungsschutzes, Claudia Schmid, entgegen der Ankündigungen der Salafisten wegen Lieferengpässen derzeit eingestellt. (epd)