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Archiv-Artikel

VORMERKEN Brüderlichkeit als Langzeitprojekt: Bei Rohkunstbau wird in der Villa Kellermann Kellermann gelesen

Von EL

„Der Tunnel“: ein expressionistischer Science-Fiction-Roman, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der erfolgreichsten Romane überhaupt war. Darin thematisiert Bernhard Kellermann das Ideal der Brüderlichkeit, welches doch auch heute noch – lange nach der Französischen Revolution – von Bedeutung ist. Das Rohkunstbau-Festival beispielsweise, das dieses Jahr in der Ausstellung „Drei Farben – Rot“ das Ideal als Schwerpunkt hat. Darauf bezogen präsentieren zahlreiche Künstler ihre roten und „brüderlichen“ Kunstwerke in der Villa Kellermann in Potsdam, deren Namensgeber ebendieser Bernhard Kellermann ist. Was sie zum perfekten Ort für eine Lesung aus seinem Werk macht. Am morgigen Sonntag liest der Schauspieler Jürgen Hentsch dort aus „Der Tunnel“: Dabei wird der Hörer Zeuge eines brüderlichen Projekts, in dem Nordamerika und Europa innerhalb von 15 Jahren durch einen Tunnel verbunden werden sollen. Allerdings jagt in der Arbeit ein Konflikt den nächsten, sodass der Protagonist, Ingenieur Mac Allen, seinen Traum später als vorgesehen verwirklicht sieht. Brüderlichkeit braucht eben Zeit. Auch in dem sozialkritischen Roman, der auf die Technikbegeisterung seiner Epoche anspielt. EL

„Der Tunnel“-Lesung im Rahmen von Rohkunstbau „Drei Farben – Rot“: Villa Kellermann, Potsdam, Mangerstraße 34–36 Sonntag, 24. August, 19 Uhr. 7/5 Euro