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Archiv-Artikel

VORMERKEN Wieso denn Lärm? Man muss eine Baustelle einfach mal als Klangerlebnisraum hören

Von SE

Zum Beispiel der Potsdamer Platz. Jahrzehnte lang lag der eher still und brach da, bis er nach dem Mauerfall zum Symbol der Wiedervereinigung wurde und die Menschen in Massen kamen. Alle wollten sie zuschauen, wie hier das Land wieder in eins zusammengeschweißt wurde, inmitten der größten Baustelle Europas. Vor der eigenen Haustür möchte man so was ja nicht unbedingt haben mit dem ganzen Betrieb, dem Dreck und vor allem dem Lärm, aber der Lärm ist eben auch ein Zeichen für Aufbau und Veränderung. Als ambivalente Klangerlebnisräume betrachtet Thomas Düllo solche Baustellen, die für ihn „Gesamtkunstwerke des Urban Branding“ sind. Ausführen wird er das in seinem Vortrag „Urban Life Under Construction. Urban Sound Branding zwischen Baustelle, Zwischennutzung und Partizipation“, am morgigen Samstag bei „Wie klingt Ihre Stadt?“, dem Sound-Studies-Symposion, bei dem man sich mit aktuellen Ansätzen zur akustischen Gestaltung von Städten auseinandersetzt. In einem weiteren Vortrag etwa wird Alex Arteaga der Frage nachgehen, wie man den Ernst-Reuter-Platz klanglich neu gestalten könnte. Außerdem gibt es Hearings zu Themen wie „Stadt(Klang)Planung“, „Funktionale Klänge“ und „Akustische Markenkommunikation“. Beginn des Sound-Studies-Symposions im UdK Medienhaus in der Grunewaldstraße ist um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei. SE

■ „Wie klingt Ihre Stadt?“ UdK Medienhaus, Grunewaldstraße 2–5. Samstag, 9. Mai, 14–20 Uhr