VISASPERRLISTE : Die Unerwünschten und Erwünschten
BERLIN taz | Die russische Visasperrliste umfasst insgesamt 89 Personen aus der EU, darunter so bekannte Gesichter wie den Pole Jerzy Buzek, ein ehemaliger Ministerpräsident, aber auch weniger Prominente, etwa die Leiterin der schwedischen Steuerbehörde Eva Liström Adler. Auffällig ist, dass 21 der genannten Politiker ihre wichtigste Funktion nicht mehr innehaben. Dazu zählen etwa der frühere grüne Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit oder ein ehemaliger Botschafter Bulgariens in Moskau.
Wie die Sympathien der Regierung Putin verteilt sind, wird daran deutlich, wer nicht auf der Liste steht. 11 von 28 EU-Staaten sind nicht betroffen, darunter mit Ungarn und der Slowakei zwei Länder, die eher freundlich mit Moskau umgehen. Umgekehrt finden sich gleich 18 Polen auf der Liste. Bei der Parteizugehörigkeit überrascht nicht wirklich, dass kein Vertreter der Linkspartei in Ungnade fällt. Aber auch alle deutschen Sozialdemokraten dürfen weiter den Roten Platz besichtigen. Das gleiche gilt für Mitglieder der französischen Front National, zu der Putin Beziehungen unterhält. KLAUS HILLENBRAND