: VDK: Benachteiligte können bald unter die Armutsgrenze fallen
Osnabrück (dpa) - Der Verband der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten und Sozialrentner Deutschlands (VDK) hat beiden deutschen Regierungen „schwere sozialpolitische Versäumnisse im Staatsvertrag“ vorgeworfen und sieht die Gefahr, daß die Benachteiligten „sehr schnell unter die Armutsgrenze fallen“. VDK-Präsident Walter Hirrlinger forderte, in wenigen Monaten einen „Armutsbericht“ für die DDR zu erstellen, um die befürchteten Fehlentwicklungen möglichst schnell zu korrigieren. Hirrlinger bemängelte, daß vor allem die Leistungen für die ohnehin schon benachteiligten Kriegsopfer und ihre Angehörigen, für Behinderte und Rentner nicht ausreichten. Viele von ihnen könnten deshalb schon bald auf Sozialhilfe angewiesen sein. Nach Angaben des VDK -Präsidenten erhielten nicht einmal fünf Prozent der etwa 350.000 Kriegsopfer in der DDR Entschädigungen. Deshalb müsse das Bundesversorgungsgesetz von der DDR übernommen werden. Für die Behinderten, die in der DDR „überall als erste entlassen werden“, verlangt der VDK von beiden deutschen Regierungen schnelle und bevorzugte Qualifizierung und Umschulung, damit sie möglichst schnell wieder den Weg zurück ins Arbeitsleben finden könnten.
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