Unterm Strich:
Die Schriftstellerin Esther Dischereit bereist zurzeit die USA und schickt uns kleinen Beobachtungen wie diese: „Jemand hat keine Zeit, muss weiter, hat noch kein Tenure, alle auf der Jagd nach einer Festanstellung an der Universität, Empfehlungen und so weiter. ,Hillary sollte sagen, dass dieser Mann seine Hände bei sich behalten sollte.‘Mein Freund sagt: ,Und wenn sie das tut, ist sie geliefert. Sie muss immer und überall die Form wahren, souverän bleiben, lachen und strahlen. Ihr Lächeln ist wie festgefroren. Hier muss eine Frau lächeln und die Form wahren. Von niemandem sonst wird man das verlangen.‘ Margaret Thatcher hat sicher nicht viel gelächelt; Angela Merkel lächelt oder lacht selten.“
Debakel an den Münchner Kammerspielen: Nach einem Regisseurwechsel mitten in den Proben hat das Theater die Aufführung zu Michel Houellebecqs umstrittenen Roman „Unterwerfung“ komplett abgesagt. „Die Produktion konnte sich nicht aus der durch die Absage des Regisseurs Julien Gosselin verursachten Krise befreien“, teilte das Haus gestern mit. Die für den 19. November vorgesehene Premiere entfalle ersatzlos. Für weitere Vorstellungstage sei Ersatz geplant.
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke hat den Schriftsteller Günter de Bruyn zu dessen 90. Geburtstag am Dienstag als „großen deutschen Romancier“ gewürdigt. De Bruyn habe die Jahre der DDR kritisch beobachtet und beschrieben wie auch die Jahre nach der wiedergewonnenen Einheit Deutschlands, sagte Woidke gestern. „Wer Ihre Werke liest, wird in die Geschichte Brandenburgs und Preußens entführt“, erklärte Woidke. „Sie haben unserem jungen Land einen Teil der Identität wiedergegeben, die verschüttet, weil nicht gewünscht war.“
Kubus mit Wellendach und Wasserbecken: Die frühere DDR-Volksschwimmhalle im Schweriner Stadtteil Lankow aus der Ära Honecker wird zum extravaganten Wohnhaus. Gerettet hat den Betonklotz seine schlichte Einmaligkeit. Erst kurz vor Abriss kam er auf die Denkmalliste.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen