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Unlogisch –betr.: „Die gute Tat“, Kommentar, taz-Hamburg vom 5.2.1998

(...) Wir glauben sehr wohl, daß diese Provokation, welche die Diskussion über Zivilcourage in Gang setzen wird, verstanden wird. Auch und gerade von taz-LeserInnen. Natürlich sollen unsere Handlungs-Tips nicht nur beim Beobachten von Gewalttaten Anwendung finden. Im Gegenteil: Wie kommt Frau Mertins eigentlich darauf, daß die Einmischung im Alltag, „wenn Frauen bedrängt, Ausländer angepöbelt oder alte Menschen eingeschüchtert werden“ausgeschlossen ist? Gerade diese Szene wurde von Schauspielern während der Pressekonferenz eindrucksvoll präsentiert.

Und im letzten Absatz ihres Kommentars widerspricht Frau Mertins sich endgültig: „Zivilcourage, da sollte man sich nichts vormachen, ist außerdem nie ohne Risiko zu haben.“Richtig, gerade deshalb wollen wir den Menschen dabei helfen, richtig zu helfen. (...) Wir geben Tips, wie gefahrlos geholfen und die eigene Angst oder Unsicherheit überwunden werden kann. Warum ist das „nicht überzeugend“?

Die Schwierigkeit, diesem Thema auszuweichen und den „Machern“der Kampagne andere als die genannten Absichten zu unterstellen, wird an der fehlenden Logik in diesem Kommentar mehr als deutlich. Ulrike Sweden,

Polizeisprecherin

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