: Umweltbedrohung durch ausgesetzte Schildkröten
Antibes (AFP) – Die massive Einfuhr amerikanischer Schildkröten könnte in Südfrankreich zu einer Umweltkatastrophe führen. Die größtenteils aus Florida und Kanada importierten Tiere seien von ihren Besitzern zu Hunderten in Flüssen und anderen Gewässern ausgesetzt worden, weil sie als Haustiere unbequem seien, sagte am Dienstag der Biologe des „Marineland“-Unterwasserzoos in Antibes an der Cote d'Azur, Jean-Jacques Peres. Es handele sich um fleischfressende Schildkröten, die sich schnell vermehrten, Fische, Lurche und Eier geschützter heimischer Schildkrötenarten dezimierten und sogar Menschen angreifen könnten.
Die Lage ist so ernst, daß erwogen wird, den Wasserspiegel des Sees Saint-Cassien bei Mandelieu zu senken, um die gefährlichen Tiere zu bergen. Auch in der Rhone und in einem kleinen See im Raum von Paris wurden amerikanische Schildkröten gefunden. Im „Marineland“ wurden bereits 300 aufgenommen. „Täglich wird uns ein gutes Dutzend gebracht“, sagte Direktor Mike Riddell. Manche von ihnen seien ihren Besitzern ganz jung als Zwergschildkröten verkauft worden. In Wirklichkeit werden sie einen halben Meter groß und rund sechzig Jahre alt. Außerdem gelten sie als Träger von Salmonellen.
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