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Über 300 Tote bei wiederholten Erdbeben in Ecuador

Quito (dpa) - In Ecuador kommt die Erde nicht zur Ruhe. Insgesamt 1.000 Beben und Erdstöße wurden in den vergangenen sechs Tagen registriert. Aus der besonders betroffenen Urwaldprovinz Napo nördlich der Hauptstadt Quito kommen dramatische Hilferufe. Nach inoffiziellen Angaben der Behörden von Mittwoch morgen kamen über 300 Menschen ums Leben. 4.000 Personen gelten als vermißt. Über 150.000 Menschen wurden obdachlos. Die Behörden in Napo erklärten, falls nicht sofort Hilfe eintreffe, würden Tausende von Menschen sterben. Die Rettungsmannschaften konnten bisher viele Teile der betroffenen Gebiete nicht erreichen, weil Straßen und Wege verschüttet sind. Große Zerstörungen wurden aus den Erdölfeldern im Urwald gemeldet. Die Ölexporte mußten eingestellt werden, die zwei Drittel der Deviseneinnahmen des kleinen Erdöllandes ausmachen. Der Bruch der Ölleitung zum Meer an vielen Stellen wird dem Land auf Monate hinaus erhebliche Einnahmeausfälle bringen. Staatspräsident Cordero hat die Rückzahlung der Auslandsschulden für den Rest des Jahres eingestellt. Bereits am Montag wurde der Verkauf von Kraftstoffen rationiert. Am Tag zuvor wurden schon die Ölexporte eingestellt.

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