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UdSSR: Volksdeputierte rufen nach Ausnahmezustand

Moskau (ap/adn) — Eine Gruppe von Abgeordneten hat am Mittwoch die Verhängung des Ausnahmezustandes in der UdSSR durch Präsident Michail Gorbatschow gefordert. Einen entsprechenden Antrag wollen sie im Kongreß der Volksdeputierten einbringen, der am 17. Dezember zusammentritt. Der Ausnahmezustand soll zum 1. Januar beginnen und zwei bis drei Jahre in Kraft bleiben. Die Initiatoren bildeten ein Nationales Rettungskomitee und verlangten, daß ähnliche Komitees auf lokaler Ebene administrative Vollmachten erhalten. Die Armee wurde aufgefordert, den Plan zu unterstützen, mit der Begründung, sie sei noch die einzige Kraft, die der Auflösung des Staates widerstehe. Der Sprecher der Initiatoren, Wladimir Schirinowski von der Liberal- Demokratischen Partei, sagte, die Gruppe repräsentiere 400 der insgesamt 2.500 Mitglieder des Kongresses der Volksdeputierten. Laut 'Tass‘ gehören sie zu dem im Juli gebildeten „Zentrumsblock“. Die politische Spannweite dieses Blocks reicht von der konservativen Sojus- Fraktion in der KPdSU und der Russischen Volksfront bis zur Liberal- Demokratischen Partei und dem Demokratischen Sacharow-Bund.

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