: US–Raumstation: Militärische Forschung bleibt Streitgespräch
Bonn (dpa) - Bei der morgen in Washington beginnenden neuen Verhandlungsrunde über die Beteiligung der Europäer am US– Projekt einer ständig bemannten Raumstation dringt die Bundesregierung auf Aufklärung über eine mögliche militärische Forschung an Bord dieser Station. Dies wurde am Montag von informierter Seite in Bonn unter Hinweis darauf unterstrichen, daß die Europäische Weltraumbehörde ESA, der die Bundesrepublik angehört, nur Forschung zu friedlichen Zwecken betreibe. NASA–Direktor James Fletcher hatte am 6. Februar in Washington mitgeteilt, daß mit dem US–Verteidigungsministerium eine Vereinbarung erreicht worden sei, wonach auf der Raumstation zwar keine Waffen stationiert werden dürfen, militärische Forschung aber erlaubt sein soll. Falls eine solche Möglichkeit gegeben ist, wird in Bonn von einer „neuen Situation“ im Blick auf eine Beteiligung an diesem Milliardenprojekt gesprochen. Die kommende Verhandlungsrunde der ESA in Washington steht unter bundesdeutscher Federführung. Der Bericht über die voraussichtlich mehrtägigen und als schwierig eingestuften Gespräche soll eine wesentliche Entscheidungsgrundlage für die endgültige Bonner Haltung zur Beteiligung an der Raumstation mit dem europäischen Laborelement Columbus, das zumindest zeitweilig angedockt werden soll, bilden.
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