UNTERBRINGUNG VON ASYLBEWERBERN : Brandenburg macht Druck auf die Kommunen
Brandenburg macht bei der Unterbringung von Flüchtlingen Druck auf die Kommunen. Das Sozialministerium habe jetzt die Landeshauptstadt Potsdam und acht der 14 Landkreise zur Aufnahme weiterer Flüchtlinge angewiesen, teilten Innen- und Sozialministerium am Montag in Potsdam mit. Die Kommunen, denen auch Fristen dafür gesetzt worden seien, würden ihre Verpflichtungen dazu derzeit nicht erfüllen.
Rund 300 der derzeit etwa 730 Flüchtlinge in der Erstaufnahmestelle in Eisenhüttenstadt könnten sofort auf die Landkreise und die vier kreisfreien Städte verteilt werden, wenn die Kommunen ihre Verpflichtungen einhielten, hieß es weiter. 118 der Asylsuchenden müssten bereits länger als die dafür höchstens vorgesehenen drei Monate in Eisenhüttenstadt leben.
Aufnahmestelle überbelegt
Die Erstaufnahmestelle mit 500 regulären Plätzen ist bereits seit längerem überbelegt. Seit 2012 wurden die Kapazitäten den Angaben zufolge durch die Aufstellung von Wohncontainern auf 700 Plätze erweitert. Inzwischen werde auch die Turnhalle vor Ort zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt, hieß es.
Seit zwei Wochen würden zudem Flüchtlinge im regulären Asylverfahren in der Einrichtung am Flughafen Schönefeld untergebracht, die eigentlich für das verkürzte Flughafen-Asylverfahren vor der offiziellen Einreise vorgesehen ist. Da in absehbarer Zeit nicht von einem Rückgang der Asylbewerberzahlen auszugehen sei, müssten nun auch die Kommunen ihre Aufnahmekapazitäten „sehr zeitnah wesentlich erhöhen“, betonte Innenminister Ralf Holzschuher (SPD).
Im laufenden Jahr hätten die Landkreise und kreisfreien Städte bereits rund 1.850 Flüchtlinge aufgenommen. (epd)