Traurige Lieder : Christian Kjellvander
In Schweden soll er bereits ein echter Superstar sein. In Bremen dürfte er zumindest den Römer mal wieder proppenvoll machen. Wenn Christian Kjellvander (ausgesprochen: „Schjellwander“) allerdings anhebt, seine Lieder zu singen, wird es mucksmäuschenstill.
Mit voller, warmer Stimme singt er von den einschlägigen Dingen, von Einsamkeit, von Liebe und deren Abwesenheit. Aber wer geht schon auf ein Konzert, um darüber Neues zu erfahren? So ist der Besuch des Römer am Donnerstag auch weniger etwas für abenteuerlustige Grenzgänger als für Freunde gediegensten Songwritings und erlesenen Musizierens im Country-und Folk-Idiom, das der junge Kjellvander in seiner Jugend in Houston, Texas aus allernächster Nähe begutachten durfte, wo der gebürtige Schwede zwischen seinem 6. und 16. Lebensjahr lebte. Dort lernte er die Musik von Johnny Cash, Dolly Parton und vor allem Townes Van Zandt kennen, dessen Songs einen festen Platz in Kjellvanders Repertoire haben. Aber auch jüngere Musiker wie die „Lemonheads“, „Dinosaur jr.“ und „R.E.M.“ hinterließen ihre Spuren, weshalb trotz Pedal-Steel-Gitarre der Zugang ein urbaner ist.
Mit ihm auf Reisen ist Justine Electra, die trotz des Namens, der eher an Baywatch-Darstellerinnen oder Expliziteres erinnert, mit ihrem Album „Soft Rock“ und einer Kombination von klassischem Songwriting und Elektronik vor allem musikalisch Aufsehen erregte. Asl
Donnerstag, 20 Uhr, Römer