„The Hives“ in der Großen Freiheit : Die Götter des sich Vergötternlassens
Samstagabend, Große Freiheit: „Geile Show, Alter!“ – „Ja, das sind ja voll die Bühnensäue!“ Stimmt. Die Stimmung ist gut beim Konzert der schwedischen Rockband The Hives, das Publikum schwitzt.
„Do you love The Hives?“, fragt Sänger Pelle Almquist. Aber die fünf Jungs aus Schweden wollen noch mehr: Sie möchten die beste Band sein, die das Publikum je gehört hat. Größenwahnsinnige? Nein, nur ehrliche Rockstars, die ihren Auftritt feiern und sich dazu auch ordentlich angezogen haben: Schwarze Hosen und Hemden, weiße Jackets und Schuhe mit weißen Gamaschen. Hier macht das Fan-Sein noch Spaß, denn The Hives wollen angebetet werden.
Almquist läuft auf der kleinen Bühne auf und ab, das Publikum, überwiegend junge Mädchen, streckt die Hände nach ihm aus. Immer wieder wirft er die Arme nach oben, er lässt sich und The Hives feiern. Erfreulich, dass die Musik der Hives auch ganz gut ist. Der Mob hüpft und springt, nicht nur zu den älteren Hits wie „Main Offender“ oder „Hate To Say I Told You So“.
Ob ihr Garage-Punkrock im 60er Jahre Style nun das Beste ist, was man je gehört hat, muss jeder selber wissen. Zuweilen hat der etwas ältere und kritische Zuschauer das Gefühl, er würde einer Sektenveranstaltung beiwohnen: „Are you with the Hives?“ – „Jaaa!“ Eine insgesamt kurze und kurzweilige Show. Ach ja, mit Musik.
Jennifer Neufend