: Technische Fehler Unglücksursache im Gorleben–Schacht?
Lüneburg/Gorleben (dpa) - Nach einem vorläufigen Gutachten könnte ein Fehler in der technischen Fertigung eines stählernen Sicherungsringes zu dem Unglück im Gorlebener Salzstock geführt haben. Das Gutachten über das Schachtunglück in dem als atomares Endlager vorgesehenen Bergwerk hatte die Staatsanwaltschaft Lüneburg beim TÜV Hannover in Auftrag gegeben. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ernst Liebeneiner, erklärte, die TÜV–Gutachter hätten Fertigungsfehler nicht ausschließen können. Die Sicherung des Schachtes mit Stahlringen war wegen des unerwartet aufgetretenen hohen Gebirgsdrucks notwendig geworden. Die BI Lüchow–Dannenberg und die Grünen im niedersächsischen Landtag behaupten, daß das Schachtunglück vorhersehbar war. Spätestens seit 1982 hätte es zahlreiche Vorwarnungen gegeben, die von den Verantwortlichen ignoriert worden seien. Zum Beweis verweisen sie auf ein Gutachten des Bochumer Bergbauspezialisten Hans–Ludwig Jessberger für die vom Bund und den Atomkraftwerksbetreibern gegründete DBE. Jessberger, dem entscheidende Bohrkerne zur Begutachtung fehlten, hielt eine Überprüfung der Gebirgsformation im Zuge weiterer Bohrungen für „angezeigt“.
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