„TITANIC“-BOYGROUP – DIE ABSCHIEDSTOURNEE: Spaß mit dem Papst

Drei ehemalige Chefredakteure auf einer Bühne, das hat man auch nicht alle Tage. Oliver Maria Schmitt, Thomas Gsella und Martin Sonneborn waren, nacheinander und bei gleichbleibender Durchschlagskraft, Chefredakteure der Titanic, dem einzigen deutschsprachigen Satiremagazin, das zu lesen einem ein Wohlgefallen ist. In der Kesselhalle lesen sie aus Titanic-Texten, zeigen Monumentalfilmchen und berichten von vergangenen Großtaten.

Gerne erinnert man sich an den von der Redaktion lancierten und geglückten Bestechungsversuch, der Deutschland 2006 die Gastgeberschaft der Fußball-Weltmeisterschaft sicherte. Undank ist der Welten Lohn: Empörte brüllten den Redaktionsanrufbeantworter voll und verlangten, aufgepeitscht von der Bild-Zeitung, den Kopf von Sonneborn. Zuletzt verklagte gar der Papst das Blatt.

Alles in allem soll das Programm dreieinhalb Stunden dauern, ein letzter Kraftakt vor dem Ende. Diese Tournee ist die letzte, die Titanic-Boygroup löst sich auf, und überhaupt geht alles mehr und mehr bergab.

■ Heute, 20 Uhr, Kulturzentrum Schlachthof