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Archiv-Artikel

THEATER Viel Liebe und Essen für das Publikum

Wie kann Publikum am Theater teilhaben? Welche Formen von Gemeinschaft lassen sich herstellen, wenn man die Trennung zwischen Bühnendarstellern und Zuschauern aufhebt? Was für Formen von Liebe gibt es über die herkömmlichen Paarbeziehungen hinaus? Wie sieht ein „liebevolles Zusammensein“ im großen Maßstab aus? Und wie abhängig sind wir Menschen voneinander, wie stark aufeinander angewiesen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Tänzer und Choreograf Jeremy Wade in seinem neuen Stück „Together Forever“, das er zusammen mit den Tänzern und Choreografen Igor Koruga und Jared Gradinger, der Performancekünstlerin und Filmemacherin Liz Rosenfeld und dem Bildenden Künstler Michiel Keuper erarbeitet hat. Die Performer sind Gastgeber, zeigen sich dem Publikum gegenüber fürsorglich, gehen Komplizenschaften mit ihm ein. Eine Form von Gemeinschaft wird dabei ganz konkret erprobt: die Tischgesellschaft. Publikum und Performer bekommen eigens gekochtes veganes Essen kredenzt, um eine der elementaren Formen des Miteinanders im wahrsten Sinne des Wortes leibhaftig zu vollziehen. Das alles geschieht in politischer Absicht: Mit körperlichen Begegnungen dieser Art wollen Wade und seine Kollaborateure die existierende soziale Ordnung herausfordern.

■ „Together Forever“: HAU 3, Tempelhofer Ufer 10, 28. 2.–3. 3., 18 Uhr, Tickets inkl. Dinner: 22/16,50 €, öffentliche Probe: 27. 2., 18 Uhr, 8,80 €