TANZTHEATER : Das Böse tanzen
In seiner Reihe „Böse Körper“ untersucht der Choreograf Christoph Winkler, wie sich negative Charaktere durch zeitgenössischen Tanz darstellen lassen. Mit Andreas Baader, der schillernden Führungsfigur der ersten RAF-Generation, hat sich Winkler einen Meister der Selbstinszenierung vorgeommen. Der charismatische Top-Terrorist wusste seine Attraktivität einzusetzen und ging so weit, dass er seinen Körper später zur „heiligsten Waffe“ des Revolutionärs stilisierte – und instrumentalisierte. „Baader – Choreografie einer Radikalisierung“ ist ein Solo, Martin Hansen tanzt das Leben des Terroristen, Bilder daraus werden parallel auf der Bühne projiziert. So nähert sich das Stück der eigentlichen Frage, die Winkler beantworten möchte: Was ist „böse“? Wie verändert sich der Begriff „Ver-Körperung“, wenn man ihn als physische Handlung definiert?
■ Baader – Choreografie einer Radikalisierung: Ballhaus Ost, Pappelallee 15, 24. bis 27. 1., 20 Uhr, 14,50/9 €