: Südafrika: Verteidigung will Bothas Freispruch
George/Südafrika (AP) – Im Prozeß gegen den früheren südafrikanischen Präsidenten Pieter Willem Botha wegen Mißachtung der Wahrheitskommission hat die Verteidigung gestern im Schlußplädoyer Freispruch gefordert. Der 82jährige Expräsident hatte die Vorladung der Kommission, die die Menschenrechtsverletzungen während der Apartheidära untersucht, ignoriert und ihr vorgeworfen, sie wolle ihn mit dem öffentlichen Auftritt demütigen. Er habe die Fragen der Kommission außerdem auf über 1.700 Seiten schriftlich beantwortet. Botha war als Präsident ein entschiedener Verfechter der Rassentrennung. Für die Kommission ist die Vorladung Bothas ein Glaubwürdigkeitstest. Vor allem aus den Reihen der Schwarzen wird ihr immer wieder vorgeworfen, sie behandle die Vertreter der früheren Apartheidregierungen zu nachsichtig. Am Freitag soll das Urteil gegen Botha verkündet werden.
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