Studiengebühren-Streit : Richtig investieren
Die Zahl der Studierenden in Niedersachsen ist mit Einführung der Studiengebühren gesunken. Diese Nachricht dürfte niemanden mehr überraschen: Prognostiziert wurde genau dies bereits bei der Diskussion um die Gebührenerhebung.
KOMMENTAR VON FRIEDERIKE GRÄFF
Bleibt die Frage, wie man mit der Nachricht umgeht. Man könnte fragen, warum so wenig Studierende die Möglichkeit nutzen, einen Kredit zur Finanzierung der Gebühren aufzunehmen. Denn eben der wurde ja als Garant dafür gehandelt, dass die ohnehin geringe Quote Studierender aus bildungsfernen Elternhäusern nicht noch weiter sinkt.
Genau das scheint nun aber der Fall zu sein. Vertreter der Banken verweisen darauf, dass es sich um einen Mentalitätsfrage handle. Und dass Studierende lernen müssten, auch in ihre Bildung zu investieren. Aber dann genügt es nicht, dass der Bildungsminister gebetsmühlenartig wiederholt, dass die Gebühren niemanden vom Studium abhielten.
Stattdessen muss nicht nur besser informiert, sondern genau hingesehen werden: Inwiefern schrecken die von den Banken geforderten Regelstudienzeiten gerade diejenigen ab, die ihren Unterhalt selbst verdienen müssen?
Was zu der laut Minister Stratmann „scheinheiligen“ Forderung führt, die Gebühren wieder abzuschaffen. Ging es nicht darum, die Hemmung vor Investition auch in Bildung zu verlieren?
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