: Studentenproteste in Ecuador Gewerkschaften vor Generalstreik
Quito (afp) - Tausende von Studenten aus dem lateinamerikanischen Staat Ecuador haben am Dienstag in den Großstädten des Landes gegen die einschneidenden Wirtschaftsmaßnahmen protestiert, die von der Regierung des Präsidenten Leon Febres Cordero nach dem schweren Erdbeben vom 5. März beschlossen wurden. Die Polizei ging mit Tränengas und Wasserwerfern gegen die demonstrierenden Studenten vor. In der Hauptstadt Quito blockierten die Studenten die Hauptstraßen und verursachten ein riesiges Verkehrschaos. Die Gewerkschaften nahmen unterdessen Gespräche über die Organisierung eines unbegrenzten Generalstreiks gegen die Regierungsmaßnahmen auf. Angesichts der Proteste kündigte die Regierung für die nächsten Tage Lohnerhöhungen an. Sie hatte am Wochenende die Treibstoffpreise um 80 Prozent erhöht. Außerdem beschloß sie eine bis zu 25prozentige Anhebung der Tarife der öffentlichen Verkehrsmittel, einen Preisstopp für rund zwanzig Grundnahrungsmittel, die Reduzierung der Staatsausgaben und eine verschärfte Bekämpfung der Spekulation. Das Erdbeben vom 5. März, Auslöser für die drastischen Sparmaßnahmen, hat nach Angaben von Präsident Febres mindestens 1.000 Todesopfer gefordert und Schäden in Höhe von einer Milliarde Dollar verursacht. Am Dienstag ereignete sich rund 150 Kilometer nördlich von Quito ein weiteres Erdbeben, das die Stärke drei auf der zwölfstufigen Mercalliskala erreichte. In der Bevölkerung brach eine Panik aus. In Ibarra, das rund 130 Kilometer nördlich der Hauptstadt Quito liegt, wurde eine Kathedrale beschädigt.
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