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Studentenkampf in Südkorea für Wiedervereinigung geht weiter

Studentenkampf in Südkorea für Wiedervereinigung geht

weiter

Einen zweiten Versuch, mit ihren Kommilitonen aus dem Norden über eine Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten zu sprechen, kündigten am Samstag südkoreanische Studentenvertreter bei einer Kundgebung in Seoul an. 2.000 Studenten forderten in Sprechchören zum Kampf für die Einheit ganz Koreas und gegen die Regierung von Staatspräsident Roh Tae Woh auf. Zwei Tage, nachdem der massive Schlagstock- und Reizgaseinsatz der Polizei den Marsch in das Grenzdorf Parimunjom vereitelt hatte - die Polizei sprach von 100 Verletzten und 895 Festnahmen -, stürmten mit Brandbomben und Steinen bewaffnete Studenten die Zentrale der regierenden Gerechtigkeitspartei. An einem Trauerzug für den Studenten Pork Rae Chun nahmen 10.000 Kommilitonen teil. Der Student hatte sich aus Protest gegen die Regierung selbst verbrannt.

Am Samstag gelang es 26 Studenten, in das Gebäude des Ministerpräsidenten einzudringen und sich dort in der Cafeteria zu verschanzen. Auch in den Städten Kwangju und Taeju kam es erneut zu Straßenschlachten.

Unterdessen haben die Vereinigten Staaten die Sowjetunion gebeten, ihren Einfluß geltend zu machen, damit die olympischen Sommerspiele in Seoul störungsfrei verlaufen.

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