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Archiv-Artikel

Stegner und die SPD Zähneknirschend auf Becks Linie

Intellektuell mag Ralf Stegner ja der Einschätzung vieler Wirtschaftsexperten zustimmen: Die sagen, eine längere Zahlung von Arbeitslosengeld I werde gerade Ältere wieder in die Joblosigkeit drängt. Aber der Chef der Nord-SPD ist kein Altlinker, sondern pragmatischer Volkstribun. Deshalb schlägt er sich beim Agenda 2010-Streit nun auf die Seite von Kurt Beck – zähneknirschend.

KOMMENTAR VON KAI SCHÖNEBERG

Die Schwächel-SPD kann kaum noch mehr Streit vertragen, ein neuer Obersozi ist nicht in Aussicht. Auch wenn sich einer wie Stegner sicher auch diesen Posten zutrauen würde.

Wofür aber steht Stegner? Das fragen sich auch viele Schleswig-Holsteiner. Laut Umfragen kommt die SPD im Norden derzeit nur auf 35 Prozent: 3,7 Punkte weniger als bei der letzten Wahl. Und gerade mal 13 Prozent sehen in Stegner den richtigen SPD-Spitzenkandidaten. Bis zur Landtagswahl 2010 ist sein Weg also noch weit – für zu viel Unruhe haben Stegners Dauer-Poltern gegen die CDU-Koalitionäre und der angekündigte Rückzug vom Innenministerposten gesorgt.

Ungeduld ist – neben der Fliege am Kragen – Stegners Markenzeichen. Bei den Kommunalwahlen wird sich nächstes Jahr erstmals zeigen, ob die Stegner-SPD auch zukunftsfähig ist.