: Stadtstaat auflösen! -betr.: "Zusatz-Parlament fürs Umland", taz vom 15.5.1995
Betr.: „Zusatz-Parlament fürs Umland“, 15.5.1995
Daß der Vorschlag, ein weiteres Parlament im Norden einzurichten, das nochmal Millionen verschlingen wird, ausgerechnet von den Grünen kommt, läßt doch stark wundern. Fakt ist: a) das Verhältnis zu den Nachbarstaaten ist mehr als schlecht, b) es ist kein Geld da.
Da tatsächlich kein künstlicher Nordstaat von der Weser bis Vorpommern und von Flensburg bis zum Harz entstehen wird, ist die einzige realistische Lösung die Aufhebung des NS-Groß-Hamburg-Gesetzes von 1937 und Auflösung des Stadtstaates Hamburg. Harburg-Wilhelmsburg kommt mit Bremen zu Niedersachsen, der Rest von Hamburg zu Schleswig-Holstein. Statt vier Landesregierungen und vier Parlamenten gäbe es nur noch zwei. Millionen stünden für ökologische und soziale Projekte zur Verfügung.
Das wäre nicht nur für die Nachbarländer von großem Vorteil, sondern auch für jene „Hamburger“, die unter dem jetzigen Zustand am meisten leiden: der Bezirk Harburg. Dort gäbe es dann weder eine Hamburger MVA noch eine Hafenerweiterung in Altenwerder. Der Streit um die Umlandschüler wäre ebenfalls beigelegt.
Uwe Ellefsen, Vorsitzender der Wählergemeinschaft Harburg e.V. (WGH)
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