: Spritzen & Theaterkarten Frag' mal die SenatorInnen
■ Fragestunde in der Stadtbürgerschaft
Die Stadtbürgerschaft fängt nach dem Motto der Sesamstrasse an: wer wie was, der, die, das, wieso weshalb warum, wer nicht fragt bleibt dumm. So will FDP-Heinrich Welke wissen, ob die Subventionen für das Bremer Theater — 275,-Mark pro Platz — gerechtfertigt sind. Kultur- Staatsrat Dr. Gerd Schwandner findet: „Ja.“ Dann fragt die Grüne Maria Spieker wissen, ob die rechten Jugendlichen in Findorff einen Streetworker bekommen? Gesundheitssenatorin Irmgard Gaertner läßt das prüfen.
Ebenfalls prüfen läßt sie das Verhalten der Junkies in Bremen-Vegesack. Dort ist am Gesundheitsamt für drei Monate ein Spritzenautomat aufgestellt worden, ohne den Vegesacker Beirat zu fragen.
Peter Kudella von der CDU interessiert sich dafür, ob die Zahl der Drogenprostituierten im Bereich Humboldtstraße zugenommen hat? Senator Friedrich van Nispen antwortet, daß früher 80-100 Frauen dort tätig waren, und heute nur noch 20-25. Zeitgleich seien nie mehr als 5-6 angetroffen worden. Und auf Nachfrage von den Grünen, was denn mit den Männern geschehe, setzte van Nispen hinzu, daß die Staatsanwaltschaft versuche, die Freier mit Brief nach Hause in den Zeugenstand zu laden. Das soll abschrecken. Laut gelacht werden durfte, als van Nispen sagte: „Nach meinen eigenen Kenntnissen vor Ort handelt es sich um einen sehr hohen Anteil niedersächsischer Einwohner.“ vivA
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