: Spediteur verlangt von Intershop Betrieb zurück
Potsdam. Die Potsdamer Bezirksverwaltung will in einem Streit mit dem früheren Intershop-Betreiber Forum GmbH die Staatsanwaltschaft um Unterstützung bitten. Anlaß ist die Weigerung von Forum, dem Potsdamer Spediteur Georg Greif die 1972 enteigneten Betriebsmittel zurückzugeben.
Wie der zuständige Mitarbeiter im Verkehrsressort, Karlheinz Beilner, am Montag auf Anfrage mitteilte, habe die Forum GmbH ohne Zustimmung von Greif über Vermögenswerte Verfügungen getroffen, deren Rückerstattung Greif nach dem »Gesetz über die Gründung und Tätigkeit privater Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen« vom 7.3.1990 zustünden. Dies müsse, so Beilner, den Straftatbestand der »Untreue« erfüllen.
Im Hinblick auf das in Kraft tretende Gesetz hatte Greif schon am 13.Februar bei der Bezirksverwaltung einen Antrag eingereicht, der ihm zum 1. Juli unter anderem Lagerflächen im Gesamtumfang von 4.500 Quadratmetern und Betriebsmittel, wie zehn LKWs, wieder zukommen lassen sollte. Die Behörde bewilligte diesen Antrag am 27. Juni. Seit diesem Tag kämpft Greif, dessen Sohn den ehemals florierenden Geschäftsbetrieb wieder weiterführen soll, um den Vollzug der Entscheidung.
Die Forum GmbH hatte Greif zunächst Räume zur Wiederaufnahme seines Betriebs zugesagt, jedoch kurzfristig einen Rückzieher gemacht. Sie sind jetzt an Töchter der GmbH, wie die HOFKA Warenhandelsgesellschaft oder die IMCO GmbH, ein Immobilienunternehmen, vermietet. Wie Beilner weiter berichtete, will die ehemalige Intershop-Betreiberin der Spedition jetzt nur 700 Quadratmeter der früheren Räumlichkeiten am S-Bahnhof Drewitz zurückgeben. dpa
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