Specht der Woche 12.01.2018: Inklusion in Kitas

Christian Specht kann sich vorstellen, auch mal in einer Kita zu arbeiten.

Bild: Zeichnung: Christian Specht

In letzter Zeit habe ich oft Gespräche von Eltern mitbekommen, besonders wenn ich Bus gefahren bin. Da ging es immer darum, dass die Eltern Probleme haben, weil sie keine Kita finden. Ich frage mich: Gibt es eigentlich eine Beschwerdestelle, wohin sich diese Leute wenden können?

Es ist schwer, in Berlin einen Kitaplatz zu bekommen und außerdem sehr bürokratisch. Manchmal sind Eltern jahrelang auf Wartelisten. Wenn kein Platz da ist, müssen sie zu Hause auf ihre Kinder aufpassen.

Das finde ich nicht gut. Ich finde, Kinder sollen so früh wie möglich in eine Kita gehen. Denn da können sie sich zum Beispiel früh mit Inklusion auseinandersetzen. Je früher die Kinder damit in Berührung kommen, desto besser.

Behinderte Kinder können dann mit nichtbehinderten ­Kindern spielen und umgekehrt. Natürlich geht das nur, wenn die Kita auch eine inklusive Kita ist.

Ich könnte mir selber gut vorstellen, einmal probeweise in einer Kita zu arbeiten. Solche Modelle gab es schon, bei denen behinderte Menschen in Kitas als Erzieher mitgearbeitet haben. Dafür brauchen sie allerdings Betreuung, also einen Assistenten oder eine Assistentin.

Vielleicht hat ja eine Kita Lust, mich mal eine Zeit lang zu beschäftigen. Ich mag Kinder gerne – außer wenn sie frech sind.

Protokoll: PWE

Christian Specht, 48, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Vorstand der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild.

Der Rundfunkrat des rbb braucht die Beteiligung von Menschen mit Behinderung. Dafür plädiert Christian Specht in einer neuen Onlinepetition. Jetzt mitzeichnen!

 

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