: Sowjetisch-deutscher Konzern jetzt ohne Sowjetunion
Chemnitz. Eine Ära im ostdeutschen Bergbau ist zu Ende. Die 1946 von Moskau für ihre Bedürfnisse als angehende Atommacht zunächst als rein sowjetische Aktiengesellschaft in ihrer Besatzungszone gegründete Wismut AG, die acht Jahre später in eine sowjetisch-deutsche AG umgewandelt wurde, ist seit Donnerstag ausschließlich in deutschem Besitz gelangt. Deutschland hat auch die aufgetürmten Altlasten übernommen, die sich auf 5,4 Milliarden DM belaufen. Der Bund wird die Summe aufbringen müssen, um in den nächsten zehn bis 15 Jahren die vom Uranbergbau geschädigten Gebiete in den Ländern Sachsen und Thüringen zu sanieren. Frühzeitig hatte die UdSSR signalisiert, daß mit einer Kostenübernahme ihrerseits nicht gerechnet werden könne. Rücklagen für die Folgekosten der Uranproduktion gibt es nicht, das hatte die „Planwirtschaft“ nicht vorgesehen. dpa
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