Sonntag in Bremen : Mindestens Silber
Die Kleingartenanlage Fuchsberg präsentiert sich der Jury des Bundeskleingartenwettbewerbs
taz: Am Sonntagmorgen kommt die Bundeskommission Ihren Garten inspizieren. Sind Sie gut vorbereitet?
Detlef Murken, Vorsitzender Kleingartenverein Fuchsberg e.V.: Wir sind immer gut vorbereitet. Anderes können wir uns gar nicht erlauben. Die Hälfte unserer Fläche ist Allgemeingrün. Wir sind der einzige Kleingartenverein Bremens mit eigenem Wald.
Was bedeutet das für Ihre 38 Mitglieder?
Dass sie viel Geld und Zeit investieren für Pflegemaßnahmen. Wir liegen bei 40 bis 60 Stunden pro Gartenbesitzer. Dieses Jahr haben wir einen Waldausschnitt gemacht, da haben wir vier Tage lang gehäckselt. Wir unterhalten auch den von der Stadt nicht mehr gepflegten Spielplatz auf unserem Gelände. Da haben wir 18 Kubikmeter Sand ausgetauscht. Mit der Schubkarre.
Warum nicht mit einem Bagger?
Der hätte den Weg zerstört. Und Mittel, um den wiederherzustellen, gibt’s nicht mehr.
Was qualifiziert Sie noch für den Bundeswettbewerb?
Unser Engagement im Umweltbildungsbereich etwa. Wir haben einen Schulgarten, ein grünes Klassenzimmer, Motto: begreifen, schmecken, probieren. Wir bauen nicht nur Bohnen an, sondern kochen mit den Schulkindern auch die Bohnensuppe, ehrenamtlich. Dazu gibt’s eine Unterrichtsmappe. Letztes Jahr haben wir ein Kunstprojekt gemacht. Das hat Leute in die Gärten gebracht, die die sonst nie betreten hätten.
Sie haben 50 Konkurrenten, bundesweit. Wie schätzen Sie Ihre Chancen ein?
Silber müsste es sein. Wenn nicht mehr. Interview: sim