Sommers Schattenseiten : Fluss und Seen aus der Puste
Der Elbe, Hoch „Erich“ sei zweifelhafter Dank, geht allmählich die Luft aus: Vor Blankenese und im Hafenbecken hat das derzeitige hochsommerliche Wetter zur Folge, dass der Sauerstoffgehalt auf rund 1,5 Milligramm pro Liter Wasser gesunken ist, wie gestern die Umweltbehörde bestätigte. Am Freitag der Vorwoche war noch ein halbes Milligramm mehr pro Liter messbar. Elbaufwärts bei Geesthacht und vor den Stadttoren Richtung Nordsee liegen die Werte über sieben Milligramm.
Fische brauchen mindestens drei Milligramm Sauerstoff und sind demnach „längst in sauerstoffreiche Gebiete ausgewichen“, so Behördensprecher Volker Dumann. Es gebe keine Anzeichen für ein Fischsterben, betonte Dumann, der noch unlängst im Zusammenhang mit der „Ena 2“-Havarie für den Petroleumhafen als potenzielles Angelrevier geworben hatte.
Im Öjendorfer See haben sich derweil durch die – für diesjährige Verhältnisse enorme – Hitze beträchtliche Blaualgenmengen gebildet, seit einigen Tagen ist dort das Baden verboten. Wegen der Algen lässt sich weniger als einen Meter in die Tiefe blicken, und „bei so schlechter Sicht besteht die Gefahr, dass Ertrinkende nicht mehr gefunden werden“, erklärte Hartmut Forck vom zuständigen Ortsamt Billstedt. Um festzustellen, ob die Algen im See giftig sind, sind am Montag Proben genommen worden, deren Ergebnisse noch ausstehen. Manche Blaualgenarten können erhebliche Gesundheitsschäden insbesondere bei Allergikern bewirken.
In den anderen 13 Badeseen der Stadt gibt es derzeit keine Probleme, sagte Dumann. Seit Freitag darf auch im Eichbaumsee wieder gebadet werden. Dort sind die Blaualgen nach einer Woche Badeverbot verschwunden. dpa/aldi