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■ Siebter Kometeneinschlag auf JupiterOrganische Stoffe im Inneren des Planeten

München/Hamburg (dpa) – Das bislang größte Bruchstück des Kometen Shoemaker-Levy 9 ist am Montag mit einer Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Sekunde auf den Riesenplaneten Jupiter gestürzt. Der gewaltige Brocken aus Eis und Gestein schlug zwölf Minuten später als berechnet um 9.41 Uhr ein und erzeugte eine atompilzartige Explosion von mehreren hundert Kilometern Höhe. Mit dem Aufprall des dicksten der insgesamt 21 Brocken rechnen die Experten morgen. Die Explosion gestern früh ist dreimal so hell gewesen wie der erste Einschlag am Sonntag, der bereits die AstronomInnen durch seine enorme Wucht beeindruckt hatte. Deshalb sei das siebte Bruchstück, das „Fragment G“, das wohl bislang größte, sagte Richard West von der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Garching. Doch auch bei den kleineren Einschlägen konnten dank der Bilder des Weltraum- Teleskops Hubble neue Beobachtungen gemacht werden. West sprach von „Strukturen und Linien“, die bislang noch nie auf der Jupiteroberfläche gesehen wurden. Dies seien Hinweise auf organische Stoffe, „die nach den Explosionen nun vom Inneren des Planeten in die Atmosphäre aufgewirbelt werden“, erklärte ESO-Mitarbeiter Carl Madsen. Bis diese Beobachtungen ausgewertet sind, dauert es noch Monate.

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