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Separatistische Kanaken gegen Kompromiß mit Paris

Paris (afp) - In der kanakischen Befreiungsfront FLNKS, die für die Unabhängigkeit des französischen Überseeterritoriums Neukaledonien eintritt, hat der jüngst zustandegekommene Kompromiß mit der französischen Regierung Proteste hervorgerufen. Insbesondere der FLNKS-Führer Jean-Marie Tjibaou, der das Übergangsabkommen am vergangenen Wochenende in Paris unterzeichnet hat, wurde scharf kritisiert.

Einer von Tjibaous wichtigsten Stellvertretern, Leopold Joredie, erklärte am Freitag in 'Le Monde‘, mit dem Abkommen habe die „Mißachtung des kanakischen Volks ihren Höhepunkt erreicht“. „Unsere Unterschrift ist verkauft worden, um die Franzosen auszusöhnen“, erklärte Joredie. Joredies Angriff auf Tjihaou ist der erste aus der eigenen Partei des kanakischen Separatistenführers.

Der in Paris verhandelte Kompromiß sieht vor, daß das Überseegebiet für eine Übergangszeit der Direktverwaltung durch Paris unterstellt wird. Ende des Jahres soll eine nationale Volksbefragung über Neukaledonien stattfinden. In zehn Jahren entscheiden dann die Neukaledonier selbst, ob sie unabhängig werden oder bei Frankreich bleiben wollen.

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