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Archiv-Artikel

Schulprojekt Bürgerstiftung hat Resonanz an Schulen

Anstiften gegen Gewalt

Von ede

Sind Bremens Schulen im Aufbruch – gegen Gewalt, Aggression, Beleidigung und Weggucken? „Ich bin Optimist“, sagte Hans-Christoph Hoppensack für die Bremer Bürgerstiftung am Montagabend vor rund 40 LehrerInnen. Drei Stunden lang hatten die PädagogInnen sich zuvor im Bremer Rathaus informiert – über das neue Projekt „Schulentwicklung und Konfliktbearbeitung“ der Stiftung. Diese bietet in einer Art „Public-Private-Partnership“ LehrerInnen eine Gratis-Fortbildung für den besseren Umgang mit Konflikten in der Schule an. Es ist das erste Projekt der jungen, aus Spendenmitteln finanzierten Organisation, das sich an die breite Öffentlichkeit richtet.

Zugleich erwartet die Stiftung Eigenleistung – seitens der Schulen samt Lehrern und Eltern sowie der Bildungsbehörde: Die vier bis fünf Schulen, möglichst aus einem Stadtteil, die an dem Training teilnehmen könnten, müssen die LehrerInnen dafür wenigstens teilweise vom Unterricht freistellen. Auch die Eltern sollten hinter dem Programm stehen – wie die SchülerInnen. „Es ist ein Lackmus-Test der Ernsthaftigkeit“, betonte Hoppensack für die Bürgerstiftung.

Die interessierten LehrerInnen verließen den Saal deshalb nicht nur euphorisch – etwa über die Möglichkeit, eine kostenfreie Zusatzausbildung machen zu können. Viele betonten auch ihre persönlichen Grenzen: Immer mehr Aktivitäten würden in die unterrichtsfreie Zeit verlegt. „Was wollen Sie uns zumuten?“, fragte eine Gewerkschafterin – die zugleich die Notwendigkeit einer solchen Ausbildung betonte. „Wir haben Grundschulkinder, die mit den Füßen voran aufeinander springen. Es ist schlimm.“

„Wir halten die Bedingungen für gut“, verteidigte die Psychologin Eva Busch das Bremer Angebot. Sie war aus Hannover gekommen, wo sie bereits ein ähnliches Training an 18 Schulen durchgeführt hat. Die daran beteiligte Schulleiterin Kirsten Seidel betonte: „Wir haben uns die Lage an unserer Schule betrachtet und uns dann gefragt, auf wen wir noch warten wollen?“ Die Ausbildung habe sich gelohnt – Lehrkräfte bestätigten: „Ich bin jetzt gelassener, wenn Probleme auftauchen. Das strahlt zurück.“

Feedback erwartet die Bürgerstiftung bis Ende Februar – mindestens darüber, ob für die Mitmach-Entscheidung der Schulen noch Zeit gebraucht wird. Lieber aber darüber, dass sich Schulen zur Kooperation bereitfinden – am liebsten Schulen unterschiedlicher Schultypen, die mit anderen im Stadtteil kooperieren wollen. Es gehe darum, die Vereinzelung aufzubrechen – sowohl an den Schulen, als auch in den Stadtteilen. Winter: „Lehrer sind Einzelkämpfer.“ ede

Informationen unter www.buergerstiftung-bremen.de