Schauspiel : Viel Lärm um nichts
Don John ist ein schlechter Verlierer. Weil Claudio ihn im Felde geschlagen hat, will er dessen Hochzeit mit Hero verhindern. Sein gemeiner Plan sieht vor, dass sie in den Augen Claudios ein Flittchen wird. Der Plan gelingt, beim Gang vor den Altar kommt es zum Eklat. Es wäre dies natürlich kein Stoff für eine Komödie, wenn nicht am Ende die Gegenintrige gelänge, Don John der Lüge überführt und Claudio und Hero doch noch glücklich vereint würden.
Dass William Shakespeare mit seinem Blick für die Komik, die sich aus Ehrpusseligkeit und Eitelkeiten speist, mehr macht als ein schlichtes Spiel mit Happy End, ist das eine.
Das andere, was diesen Abend mit der Shakespeare Company sehenswert macht, ist die Besetzung des zweiten Pärchens in dieser Komödie. Benedick und Beatrice erfüllen die alte Redensart vom Verhältnis zwischen Neckerei und Liebe mit sprühendem Leben.
Vor allem Beatrice (Beate Weidenhammer) wächst einem da ans Herz, wenn sie mit kratzbürstigem Charme darlegt, warum sie wohl bis an ihr Ende allein bleiben muss, während ihr Widerpart Benedick (gleichfalls formidabel: Tim D. Lee) das gleiche Problem mit sich bespricht, derweil beide im Grunde geradezu erlöst wirken, als ihnen zugetragen wird, der jeweils andere sei ganz verschossen.
Aber auch die übrigen Akteure erfreuen einmal mehr mit virtuosem Rollentausch. ASL
Sonntag, 19.30 Uhr, Theater am Leibnizplatz