: Sandoz Medikament POR–8 mit gefährlichen Nebenwirkungen
Berlin (dpa) - Auf Veranlassung des Bundesgesundheitsamtes (BGA) hat der Pharmahersteller Sandoz die Anwendung des Medikaments POR 8, das zur „Gefäßverengung und Blutleere“ bei Operationen angewendet wird, eingeschränkt. Dies teilte ein BGA–Sprecher mit. Bei der Verabreichung des Medikamentes sei es zu Komplikationen und vereinzelten Todesfällen gekommen. Patienten mit Bluthochdruck und Erkrankungen der Atemwege und Lungen sollen das Mittel nicht mehr erhalten. Auf dem Beipackzettel stehe künftig die Risikoangabe, daß es bei einer höheren Dosierung zum Herzstillstand kommen kann. Das BGA war aktiv geworden, nachdem das „Netzwerk der gegenseitigen Information“ des Arzneitelegramms Zwischenfälle - davon zwei mit tödlichem Ausgang - mit dem Medikament POR–8–SANDOZ mit dem Wirkstoff Ornipressin bekannt gemacht hatte. Der Sandoz AG in Basel sind in diesem Zusammenhang 99 Fallberichte mit 159 Symptomen bekanntgeworden. Sechs Patienten verstarben nach POR–8– SANDOZ–Anwendung. Laut BGA darf das Mittel nur noch zur Erzeugung von Blutleere für wenige Operationen in der Kiefer– und Spaltchirurgie und in der Rekonstruktions– und Mikrochirurgie mit Begrenzung der Höchstmengen Verwendung finden.
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