SÜDWESTER : Buße für die Party
Der Niedersächsische Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) hat vorgeschlagen, den Reformationstag und den Buß- und Bettag zu gesetzlichen Feiertagen zu erklären. Als solcher ist der Bußtag 1995 gestrichen worden. Damals ging es mit dem Neoliberalismus so richtig aufwärts. Der Wegfall sollte helfen, die Pflegeversicherung zu finanzieren, machte aber die Gesellschaft ein Stück marktgerechter: Ein Tag mehr zum Arbeiten und Konsumieren, ein Tag weniger, an dem die ganze Gesellschaft im gleichen Rhythmus tickt, weil alle frei haben und kuscheln können. Nachdem die neoliberale Party in einem Kater geendet ist, wäre die Wiedereinführung des Bußtages als gesetzlicher Feiertag nur konsequent.