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Archiv-Artikel

SPD-Chaos in Hamburg SPD-Tanker ohne jede Führung

Das darf uns nie wieder passieren, lautet die einhellige Mahnung der meisten Hamburger Sozialdemokraten am Tag danach. Da wird vor aller sozialdemokratischer Augen der von jedem offiziellen Gremium gestützte Bundestagsabgeordnete Niels Annen von einer Handvoll den Jusos und ihrem Chef Ilkhanipur nahe stehenden Parteimitglieder weggeputscht, und die Partei sieht einfach tatenlos zu.

Kommentar von MARCO CARINI

Vor allem Parteichef Ingo Egloff hat bei der sich anbahnenden feindlichen Übernahme des traditionell linken Kreises Eimsbüttel Führungsschwäche offenbart. Dem Quertreiber Ilkahanipour in einem Vier-Augen-Gespräch, mal „sehr, sehr deutlich“ zu machen, dass sein Verhalten parteischädigend ist, reicht da nicht aus. Nun wird Egloff mehr Feuer zu löschen haben, als es einem einzelnen Brandbekämpfer gelingen kann. Und Ilkhanipour einen Wahlkampf machen müssen, ohne seine Partei im Rücken zu haben.

Der Tanker SPD ist in der Hafenstand Hamburg ohne Führung und droht auf Grund zu laufen. Ob Beck, Ypsilanti oder Annen – die Sozialdemokraten sind zu einer Partei der Heckenschützen und unbezähmbaren Profilneurotiker geworden. Setzt die Partei diesen Weg weiter so konsequent fort, wird sie mangels eigener Mehrheitsfähigkeit doch noch mit der Linkspartei um Bündnisse ringen müssen. Als Juniorpartner.