SKYFARMING : Reisanbau im Hochhaus
STUTTGART | Mit einem Reis-Hochhaus möchte die Universität Hohenheim in Stuttgart den Hunger in der Welt bekämpfen. „Skyfarming“ heißt das neue Konzept, das Professor Folkard Asch, Direktor des Instituts für Pflanzenproduktion und Agrarökologie in den Tropen und Subtropen im Schloss Hohenheim vorstellte. In einem hohen Gebäude könnte der Reis in großen Städten auf geringer Grundfläche heranwachsen – er wäre geschützt vor Dürre, Frost, Starkregen, Krankheiten und Insekten. Die Transportwege zu den Verbrauchern wären kürzer, und es würde weniger Wasser benötigt. Die Wurzeln der Reispflanzen hängen dabei frei im Raum und werden über eine Art Nahrungsnebel mit Nährstoffen versorgt. Ein Prototyp des Hochhauses könne in fünf bis zehn Jahren stehen, allerdings fehlen noch Geldgeber. Asch machte klar, dass die Weltbevölkerung bis 2050 voraussichtlich auf rund neun Milliarden Menschen anwachsen wird. Die Ackerflächen aber seien begrenzt. Reis sei das wichtigste Nahrungsgetreide – es liefere rund ein Fünftel des globalen Kalorienbedarfs. Allein bis 2035 müsse die Produktion um rund 17 Prozent gesteigert werden. (dpa)