SIE KOMMEN AUS BRANDENBURG UND DEM GESAMTEN OSTEN : Meister Isegrim macht rüber in den Westen
Sein Pfotenabdruck ist oft schon da und bis zum Jahr 2030 werden Wolfsrudel in ganz Deutschland leben. So lautet die jüngste Prognose des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu). Was vor 15 Jahren in der Lausitz mit ein paar Welpen begann, klang damals noch wie im Märchen: Der Wolf ist da. Nun macht er immer weiter rüber in den Westen. Viel schneller als gedacht, heißt es in einer Bilanz des Nabu am Dienstag in Berlin.
Auch Naturschützer hätten es nicht für möglich gehalten, dass sich ein Wildtier so schnell aufmacht, ein ganzes Land zurückzuerobern. In nur zwei Jahren hat sich die deutsche Wolfspopulation zuletzt verdoppelt, und das könnte so weitergehen. 31 Rudel gibt es schon, die noch meisten in Ostdeutschland – aber nicht nur. Die Tiere breiten sich nach Norden und Westen aus, bis nach Dänemark und die Niederlande sind sie schon gekommen. 200 Rudel in Deutschland hält der Nabu in Zukunft für möglich.
Was im Osten aber schon fast normal ist, müssen Mensch und Wolf im Westen der Republik erst wieder lernen: ein möglichst konfliktfreies Zusammenleben – wurde der Wolf vor 150 Jahren – damals auch Meister Isegrim genannt – ausgerottet. (dpa)