SENATSVERWALTUNG GEGEN ARCHITEKT KOLLHOFF : Streit über Hochhaus auf dem Alex
Die Berliner Senatsbauverwaltung hat die Kritik des Architekten Hans Kollhoff am Hochhausprojekt auf dem Alexanderplatz zurückgewiesen. Das Gebäude, in dem heute ein Elektronikmarkt untergebracht ist und auf dem der US-Investor Hines ein Hochhaus errichten will, sei vor Antritt von Senatsbaudirektorin Regula Lüscher genehmigt worden. Kollhoffs Kritik an Lüscher sei unberechtigt, sagte eine Sprecherin der Bauverwaltung am Mittwoch.
Kollhoff, der den Masterplan für die Entwicklung des Alexanderplatzes entworfen hat, hatte im RBB-Inforadio gesagt: „Was da gebaut wurde, dieser Fuß von dem Hines-Projekt, das ist ja nicht das, was ich mir vorgestellt habe.“ Unter diesen Voraussetzungen wolle er sich nicht am Architekturwettbewerb für das Hochhaus beteiligen. Nach Angaben der Senatsbauverwaltung habe sich Lüscher immer wieder dafür eingesetzt, dass auch Privatinvestoren ihre Neubauten nach einem Wettbewerb unter Architekten in Auftrag geben.
Seit Ende der 90er Jahre ist das geplante Hochhaus Teil des Bebauungsplans für den Alex. Ein genauer Entwurf liegt noch nicht vor. Hines will im Sommer einen Architekturwettbewerb ausschreiben, gemeinsam mit dem Bezirk Mitte und der Senatsverwaltung. Hines hatte angekündigt, dass das Unternehmen beim Wettbewerb stilistisch von Kollhoffs Vorstellungen abweichen wolle. Dessen geplanter 30er-Jahre-Stil sei nicht mehr zeitgemäß.
Kollhoffs Masterplan sieht den Bau von zehn rund 150 Meter hohen Türmen vor. Allerdings hatte sich der Bau angesichts mangelnden Investoreninteresses immer wieder verzögert. Bürger können bei der Senatsbauverwaltung bis Ende April den Bebauungsplan einsehen und Stellungnahmen abgeben. (dpa)