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Russische Truppen kämpfen sich nach Grosny vor

■ Tschernomyrdin verlangt Verstärkung der Truppen. Lebed neuer Krisenmanager

Moskau/Grosny (AP/AFP) – Beim langsamen Vorrücken auf das noch immer von Rebellen beherrschte Zentrum der tschetschenischen Hauptstadt haben sich die russischen Truppen gestern erbitterte Gefechte mit den Rebellen geliefert. Rußlands Ministerpräsident Viktor Tschernomyrdin hat sich dafür ausgesprochen, die Truppen in Tschetschenien zu verstärken. Außerdem sei es „notwendig“, über Grosny den Ausnahmezustand zu verhängen. Danach müsse es allerdings Verhandlungen geben. Tschernomyrdin betonte, daß eine Truppenverstärkung nicht gegen ein Dekret von Präsident Boris Jelzin verstoße, in dem dieser Ende Juni einen Rückzug der russischen Truppen bis Ende August angekündigt hatte.

Im Stadtzentrum Grosnys gingen am Wochenende die Nahrungsmittel und Wasservorräte der Zivilbevölkerung zur Neige. Tausende Einwohner wurden am Sonntag von russischen Einheiten an der Flucht aus Grosny gehindert. Ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete, russische Soldaten hätten 200 Zivilisten als menschliche Schutzschilde benutzt, um aus einem Krankenhaus zu fliehen. Sie hatten sich dort verschanzt.

Präsident Boris Jelzin entließ am Samstag seinen Tschetschenien-Beauftragten Oleg Lobow und übertrug dessen Aufgaben Alexander Lebed. Seite 8

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