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Rund 3.000 albanische Flüchtlinge in Notunterkünften untergebracht

Hamburg (dpa) - Die rund 3 000 Albaner, die in der deutschen Botschaft in Tirana Zuflucht gesucht hatten, sind am Wochenende in der Bundesrepublik eingetroffen. Erschöpft erreichten sie ihre ersten Unterkünfte in den verschiedenen Bundesländern. In drei Sonderzügen waren die 3 000 Menschen vom italienischen Brindisi kommend am Samstag in Basel eingetroffen und dann in die Aufnahmeländer weitergefahren. Dort wurden sie in Übergangsheimen, Turnhallen, ehemaligen Krankenhäusern und anderen Notunterkünften untergebracht.

Anders als im vergangenen Sommer bei der Ankunft der Züge mit Tausenden von DDR-Flüchtlingen waren zum Empfang der Albaner nur wenige Schaulustige zur Begrüßung auf die Bahnhöfe gekommen. Viele der Albaner wollen offenbar nicht in der Bundesrepublik bleiben und planen eine Weiterreise in die USA und nach Kanada.

Der Gesundheitszustand der Flüchtlinge, darunter auch zahlreiche Kinder, sei nach den Strapazen der Reise den Umständen entsprechen gut, berichteten Betreuer und Ärzte. Einige seien allerdings „teilweise chronisch unterernährt“, so ein Mediziner.

Den weitesten Weg hatte eine Gruppe von etwa 110 Flüchtlingen, die nach der Abreise am Freitag abend in Brindisi erst am Sonntag morgen in Neumünster in Schleswig -Holstein eintraf. In der Hansestadt Hamburg werden rund 100 Albaner in einem Wohnschiff untergebracht. Auch die knapp 500 Albaner, die nach einem Verteilerschlüssel der Länder auf Baden-Würtemberg entfallen, wurden zunächst in provisorische Unterkünfte gebracht. In Regensburg wurden für mehr als 500 Flüchtlinge Betten in einer ehemaligen Kinderklinik aufgestellt.

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