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Revolution beim Rum ausgerufen: Und schon wieder abgesagt

Foto: Revoluzzerfoto: reuters

Da lacht das Herz des Revolutio­närs in uns! Endlich ist es so weit: Jemand ruft die Revolution aus. Auch wenn es nur eine im Spirituosensektor ist: „Willkommen zur Rum-Revolution“, heißt es gestern in der Pressemitteilung eines Luxusrum-Herstellers. Vor dem Sturm auf die Alkohol-Bastille würden wir aber gern wissen, worin die Rum-Revolution besteht: Rollen die Köpfe des Zuckerrohrs? Wird die Melasse künftig mit einer Guillotine produziert? Bekommt man am nächsten Morgen keinen dicken Kopf mehr von dem Piratenstoff? Jetzt mal Butter bei die Fische, einfach rumrevolutio­nieren ist nicht: „Rum erobert die Getränkekarten der angesagtesten Bars im Sturme und schafft es, geschlürft als Aperitif der Anspruchsvollen … das bevorzugte After-Dinner-Getränk zu werden“, schreibt uns der Hersteller Zacapa, was zumindest ein wenig nach dem ollen Revoluzzer Zapata klingt. Der Rest aber hört sich eher an wie eine Evolution von oben. Da kippen wir alten Freunde des Brandys, des wahren Feuerwassers für Revolutionäre, uns doch lieber den guten Großherzog von Alba hinter die durstige Binde.

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